Logistische Herausforderung gemeistert – Die Hochschulen Ulm und Neu-Ulm präsentieren Ergebnisse des Forschungsprojekts „Dynamic Truck Meeting“

Gesetzliche Vorgaben, wie Lenk- und Ruhezeiten, steigende Kraftstoffkosten und LKW-Maut - die Logistikbranche ist mit steigenden Kosten konfrontiert. Speditionen reagieren bereits mit Begegnungsverkehren, bei denen die Ladung auf halber Strecke getauscht wird, auf das Problem. Begegnungsverkehre in der Logistik effektiver zu gestalten, ist das Ziel des Forschungsprojekts „Dynamic Truck Meeting“. Im Hochschulzentrum Vöhlinschloss präsentierten Prof. Dr. Hartwig Baumgärtel vom Institut für Logistik und Betriebsorganisation der Hochschule Ulm und Prof. Dr. Oliver Kunze vom Kompetenzzentrum Logistik der Hochschule Neu-Ulm ihr Forschungsergebnis: Ein anbieterunabhängiger Prozess- und Schnittstellenstandard für Dispositions- und Telematik-Systeme. In einer Live-Vorführung mit je zwei Fahrzeugen demonstrierten sie, wie dieser Standard funktioniert.

„Mit dem Standard, der die Arbeitsabläufe der beteiligten Disponenten und Fahrer koordiniert, werden bedarfsgerechte Begegnungsverkehre ermöglicht. Auch auf Störungen wie Verspätungen der Fahrer kann so sehr gut reagiert werden“, so Prof. Kunze. Um die Auslastung der Fahrzeuge zu verbessern, fahren Transporteure bereits geplante Begegnungsverkehre. Diese sind dann sinnvoll, wenn zwei Spediteure mit Firmensitz in unterschiedlichen Regionen Aufträge in die jeweils andere Region fahren. Auf der Hälfte der Strecke treffen sie sich, tauschen die Ladungen und fahren in ihr Heimatgebiet zurück. Damit lassen sich die Fahrerarbeitszeiten begrenzen, die Fahrzeuge besser auslasten und die Anzahl von Leerfahrten der Fahrzeuge reduzieren. Fahrer können auch ihren Arbeitstag häufiger zu Hause beenden – ein wichtiges Argument für die Speditionen bei der Gewinnung von Nachwuchsfahrern. Was aber passiert, wenn sich Begegnungsverkehre spontan ergeben? Dieser Frage ist das Team des Forschungsprojekts „Dynamic Truck Meeting“ (DTM) nachgegangen.

Das zweijährige Forschungsprojekt wurde durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) im Programm „Industrielle Gemeinschaftsforschung“ (AIF) über die „Bundesvereinigung Logistik“ (BVL) mit 231.000 Euro gefördert. Die Hochschule Ulm und Hochschule Neu-Ulm arbeiteten im Rahmen des Projekts mit Speditionen und Anbietern von Dispositionssoftware und Telematiksystemen zusammen, um möglichst praxisnahe Ergebnisse zu erzielen. Beteiligt waren: Andreas Schmid Logistik AG, BNS GmbH, Fleetboard GmbH, Funkwerk Zeurotelematik GmbH, Kraftverkehr Nagel GmbH und Co. KG, Lomosoft GmbH, PTV AG, Seifert Logistics GmbH, Stute Verkehrs-GmbH, und T-Systems GEI GmbH.