Hochschulschloss Vöhlinschloss

Vom Hohen Schloss zum Hochschulschloss

Das Illertisser Vöhlinschloss mit seiner herrlichen Schlossanlage zählt zu den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Bayerisch-Schwabens. Im 12./13. Jahrhundert als "Burg Tissen" der Grafen von Kirchberg in seinen Grundzügen errichtet, wurde das Anwesen im Jahre 1520 von der Memminger Handels- und Patrizierfamilie Vöhlin erworben und zum "Hohen Schloss zu Illertissen" ausgebaut. In deren Privatbesitz bleib das Schloss 236 Jahre lang.

Ab 1803 hatte das Schloss eine regionale Bedeutung als Dienstsitz für mehrere staatliche wie kommunale Behörden und Ämter. Mitte 2009 wurde die zuletzt hier untergebrachte Zweigstelle des Amtsgerichts Neu-Ulm aufgelöst. Seit 2010 stehen Hauptgebäude und Seitentrakt des Vöhlinschlosses den Hochschulen Augsburg, Kempten und Neu-Ulm als Fortbildungs-, Management- und Tagungszentrum zur Verfügung.

Das Vöhlinschloss und seine Geschichte

  • 12. Jahrhundert: Baubeginn der Burg Tissen durch die Grafen von Aichheim
  • 1339: Erste urkundliche Erwähnung der Burg
  • 14./15. Jahrhundert: Burg ist Wohnsitz der Grafen von Kirchberg
  • 1430: Kaiser Sigismund verleiht Illertissen das Marktrecht; Burg und Marktflecken erhalten gemainsamen Wall und Graben.
  • Um 1495: Fusion der Memminger Handels- und Patrizierfamilie Vöhlin mit dem Augsburger Handelsgeschlecht der Welser zur Welser-Vöhlin-Gesellschaft. Beginn überseeischer Unternehmungen in die Neue Welt.
  • 1520: Erhard II. Vöhlin erwirbt das Schloss und damit die Herrschaft über Illertissen.
    Bildquelle: Stadtarchiv Illertissen
  • 1524: Infolge der Bauernkriege steht auch das Vöhlinschloss im Zentrum der Ereignisse.
  • 1526-1529: Bau des "Hinteren, hohen Schlosses".
  • 1549: Das Hohe Schloss brennt vollständig nieder, Wiederaufbau mit Anbau für Küche und Dienerschaft.
  • 1618-1648: Weitere Zerstörungen während des Dreißigjährigen Krieges
  • 1705-1715: Umbauarbeiten im „Hinteren Schloss“ zu einer wohnlichen Anlage und Stuckdecken-Verzierung
  • 1756: Die Dynastie der Vöhlin steht kurz vor der Insolvenz. Der bayr. Kurfürst Max Josef III erwirbt das Schloss. Damit geht die 236 jährige Herrschaft der Vöhlin in Illertissen zu Ende.
  • 1806: Illertissen und das Vöhlinschloss werden Teil des neu gegründeten Königreichs Bayern.
  • 1976: Ende des Sitzes des Landratsamts und des Finanzamts. Sitz des Amtsgerichts Neu-Ulm, Zweigstelle Illertissen, bleibt.
  • 2009: Umzug des Amtsgerichts von Illertissen nach Neu-Ulm
  • 2010: Hauptgebäude und Seitentrakt des Vöhlinschlosses erfahren durch die Hochschulen Augsburg, Kempten und Neu-Ulm eine Neunutzung als gemeinsames Fortbildungs-, Management- und Tagungszentrum.